In diesem zweiten von zwei SEViX Interviews sprechen der SEViX Gründer Rainer E. Ulrich und der Senior Executive Partner Dr. Thomas Forster darüber, was nötig ist, um in Unternehmen wirksame, nachhaltige Veränderungen zur Krisenbewältigung herbeizuführen und welches Unternehmer-Profile dazu erforderlich sind.
Unternehmen aus der aktuellen Krise mittels traditionelle Instrumente zu führen, wie beispielsweise das klassische Turnaround-Management, das fokussiert auf die Restrukturierung der Passivseite und der Aktivseite, d. h Verbesserung der Leistungswirtschaft, der Bilanz setzen, greifen in den sich aktuell abzeichnenden Unternehmens- und Branchenkrisen nicht mehr. Eine strategische Business Transformation und die sofortige Trennung von dem bisherigen CEO sind hierbei unabdingbar. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates von börsennotierten Unternehmen, der CEO von Finanzinvestoren und der Gesellschafter von mittelständischen Unternehmen müssen sofort handeln. Eine Weiterbeschäftigung des CEO, der sich als „empty suit“ entpuppt hat, wäre eine „lame duck“ und würde für das Unternehmen sehr schädlich sein.
Die neuen Anforderungen einer strategischen Business Transformation wird durch einen Chief Executive Office ad interim (CEO ad interim) wahrgenommen. Dieser wird in die Organschaft des Unternehmens bestellt, unternehmerisch wirken und für eine Übergangszeit und den „radical change“ durchführen.
SEViX: Herzlich willkommen heißen möchte ich die Herren Dr. Thomas Forster und Rainer E. Ulrich zu diesem Interview. Heute werden wir über eine strategische Business Transformationen sprechen und über die Rolle bzw. die Aufgabe des in Deutschland relativ unbekannten „CEO ad interim“.
Herr Ulrich, können Sie einen bekannten CEO ad interim nennen, der einen „radical change“ erfolgreich durchgeführt hat?
Ulrich: Ja, das war Steve Jobs. Als Steve Jobs Ende der 1990er Jahre zum „CEO ad interim“ ernannt wurde, nachdem er einige Jahre zuvor entlassen worden war, stand Apple kurz vor dem Bankrott. Steve Jobs arbeitete sehr hart und überwachte jedes Produktteam im Unternehmen. Jedes Team musste ihn davon überzeugen, dass sein Produkt für die Strategie des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung war. Wenn das Produkt nicht profitabel war, wurde es in der Regel aus der Produktlinie entfernt. “Nach zwei Jahren als Interim-CEO drehte Steve Jobs die Firma Apple komplett um. Er stellte das Image des Unternehmens in der Öffentlichkeit wieder her, implementierte eine erfolgreiche und zielgerichtete neue Strategie, zog Software-Entwickler an und brachte hoch innovative und beeindruckende Produkte auf den Markt.“
Unternehmen unter permanentem Wandel ständig anpassen.
SEViX: Welche persönlichen Erfahrungen haben Sie als „CEO ad interim“ machen können und was setzen Sie im Wesentlichen bei Unternehmen unter einem ständigen Wandel stehen um?
Dr. Forster: Grundsätzlich war bei meinen Mandaten wichtig, dass ich jeweils immer in die Organschaft berufen und mit der notwendigen funktionalen Autorität betraut wurde. Meine persönliche Autorität musste ich schon selbst einbringen. Alle meine Projekte oder Mandate waren bestimmt durch die schnelle Umsetzung von Sofortmaßnahmen. Es galt außerdem eine umfassende Stärken- und Schwächenanalyse durchzuführen, woraus neben weiteren Maßnahmen entscheidende Projekte zur Unternehmensentwicklung abgeleitet wurden. Ein wesentliches Kernprojekt war für mich dabei immer die Strategieentwicklung mit dem Ziel der Definition und Umsetzung eines jeweils wettbewerbsfähigen Geschäftsmodells und einer dazu geeigneten Organisation.
Ein Unternehmen wird hierdurch sich zum Treiber des Wandels und Pionier entwickeln. Schumpeter betrachtete die “Pioniere” als jene Unternehmen, die den Wandel durch eine „schöpferische Zerstörung“ beschleunigen. Solche Unternehmen entwickeln in ihren Forschungsabteilungen neue Produkte und verdrängen dabei alte Produkte vom Markt.
Zur erfolgreichen Umsetzung war es für mich allerdings immer essentiell, in den Unternehmen Multiplikatoren und Promotoren zu identifizieren. Sie davon zu überzeugen, am Veränderungsprozess maßgeblich mitzuwirken und sie dazu persönlich und fachlich zu ertüchtigen – kurz: die Menschen dazu zu bringen, anders zu handeln. Mein persönliches Rollverständnis als Unternehmer, Kommunikator und Coach habe ich immer sehr ernst genommen und mich mit großer Leidenschaft damit identifiziert.
SEViX: Herr Dr. Forster, welchen unternehmerischen Ansatz hat SEViX um ihren Kunden aus der Krise zu helfen?
Dr. Forster: SEViX arbeitet mit ihren Kunden zusammen, damit unser „CEO ad interim“ die Strategie, Leistung und Fähigkeiten der Organisationen messbar verändert. Wir arbeiten nur dort, wo das vereinbarte Ziel eine radikale, nachhaltige Leistungssteigerung ist.
Unser Ansatz für den transformatorischen Wandel ist ganzheitlich und auf die Umsetzung ausgerichtet. Wir befassen uns mit allen Faktoren, die Wert für eine Organisation schaffen, einschließlich Top-Line, Bottom-Line, Personal-, Finanz- und Bilanzthemen. Die zentralen Fragen nach der Strategie und der Entwicklung eines wettbewerbsfähigen Geschäftsmodells und einer dazu erforderlichen Organisation stehen jedoch im Fokus.
SEViX: Herr Ulrich, wer sind ihre Zielkunden?
Ulrich: Zu unseren Kunden gehören Entscheidungsträger, die als Vorsitzende des Aufsichtsrates, als CEO von Finanzinvestoren oder als Hauptgesellschafter von mittelständischen Unternehmen fungieren. Diese B2B-Unternehmen generieren einen Jahresumsatz von einhundert Millionen EUR bis hin zu vier Milliarden EUR.
SEViX: Wie ist ihre Vorgehensweise und welche Assets bringt SEViX ein?
Ulrich: In allen Fällen bilden wir eine enge Partnerschaft mit übereinstimmenden Zielen und der gemeinsamen Verpflichtung, notwenige Maßnahmen umzusetzen, um Ergebnisse zu erzielen.
Dr. Forster: Unsere Senior Executive Partner, die als „CEO ad interim“ fungieren, sind Transformationsspezialisten, die “dabei gewesen sind, das bereits getan haben”. Alle von ihnen kommen aus der Industrie und aus der Welt von Private Equity Portfoliounternehmen. Sie alle sind erfahren und erfolgshungrig, den Wandel voranzutreiben und mit nachhaltiger Wirkung zu gestalten.
Ulrich: Wir bringen das Beste des Unternehmens in jedes Engagement ein:
- umfassendes und breites Branchen- und Fachwissen
- Strategische Kompetenz ,eigene, praxiserprobte Methodenwerkzeuge
- Erfahrene Führungspersönlichkeiten mit Umsetzungsstärke
- Internationalität
Die Ergebnisse, die wir erzielen, sind branchen- und länderübergreifend außergewöhnlich. Unsere Kunden erleben regelmäßig dramatische Wertsteigerungen ihres Unternehmens und Verbesserungen bei anderen wichtigen Erfolgskennzahlen.
SEViX: Ich befürchte, das ist alles, wofür wir heute Zeit haben. Herzlichen Dank an die Herren Dr. Forster und Ulrich, dass Sie sich die Zeit genommen haben um mit uns zum Thema “Zukunft durch den CEO ad interim gestalten” zu sprechen.
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