Strategic Business Transformation_04 2022_sw

Warum bleiben viele Post-Merger-Integrationsprozesse hinter den Erwartungen zurück? Teil 2

Oder warum wird häufig nicht aus 1+1>2

Vor dem Post-Merger Integrationsprozess steht die Entscheidung der Partnerwahl um dann den Merger mit dem ausgewählten Partner umzusetzen. Im Entscheidungsprozess zur Partnerwahl legt man schon den Grundstein für den Erfolg oder Misserfolg des Mergers. Häufig denkt man in erster Linie an den Benefit für das eigene Unternehmen. Die Einschätzung des Benefits für den Markt und die Kunden des eigenen sowie des Partnerunternehmen sind eventuell nicht so im Focus. Aber Markt-/Kundenreaktionen haben neben den wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren signifikanten Einfluss auf den erfolgreiche PMI-Prozess. Alle Stakeholder dürfen in enger Kommunikation, natürlich immer zur richtigen Zeit, mitgenommen werden.

Die erfolgreiche Post-Merger-Integration erfordert sorgfältige Planung, eine klare Kommunikation, Ressourcenallokation und die Fähigkeit, auf unerwartete Herausforderungen zu reagieren. Unternehmen, die diese Faktoren berücksichtigen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, haben bessere Chancen, die erwarteten Synergien und Vorteile aus Fusionen und Übernahmen zu realisieren.

Im nachfolgenden Interview möchte der SEViX Gründer, Herr Rainer Ulrich den SEViX Executive Partnern Frau Dr. Werther-Halfar und den Herren Dr. Forster und Dr. Popp hierzu vertiefenden Fragen stellen und ergründen, warum aus deren Sicht in vielen Fällen der Erfolg von Post-Merger-Integrationsprozessen hinter den Erwartungen zurückbleiben:

SEViX: Welche Erfahrungen liegen bei Ihnen vor hinsichtlich der Kommunikation und Koordination vor und während des Integrationsprozesses?

Dr. Werther-Halfar: Diese erfolgte unzureichend! Es mag trivial klingen, aber in vielen Fällen stehen ausschließlich die Zahlen im Vordergrund und der Mensch, das Humankapital, gerät in Vergessenheit. Die Unternehmenslenker vernachlässigen es, den Menschen zu sagen wohin die Reise gehen soll und welche Konsequenzen dies für die einzelnen Mitarbeiter hat. Anstatt eine saubere hierarchieübergreifende Kommunikationsstrategie zu entwickeln, klar zu formulieren, zu kommunizieren und deren Umsetzung zu steuern und zu kontrollieren, dominiert die Gerüchteküche. Unternehmenspolitik und -ziele müssen verständlich und wirkungsvoll auf allen Ebenen vermittelt werden. Klare Kommunikation heißt die richtige Nachricht zur richtigen Zeit auf dem richtigen Weg zu schicken. Dann verbringt das Team weniger Zeit mit „Kommunikation“ über Arbeit rund um die Arbeit und mehr mit dem, was wirklich wichtig ist. Eine Folge ist sehr oft, dass in diesem Vakuum die besten Mitarbeiter sich neu orientieren und die ersten sind, die das Unternehmen verlassen.
Die Kommunikation muss aber nicht nur intern, sondern auch extern gerichtet sein. Lieferanten und Kunden sind Teil der Kommunikation, damit auch sie über die Neuausrichtung Bescheid wissen.

SEViX: Gibt es weitere mögliche negative Auswirkungen nach dem Zusammenschluss?
Dr. Forster: Ein unprofessioneller Integrationsprozess nach dem Zusammenschluss kann folgende vier Auswirkungen haben:
1. Technische Schwierigkeiten bei der Integration von Systemen und Prozessen, die zu Ineffizienz und möglichem Datenverlust führen. Die Integration von IT-Systemen und Infrastrukturen kann komplex sein und Verzögerungen verursachen. Wenn die technischen Aspekte nicht ordnungsgemäß geplant und verwaltet werden, kann dies den Geschäftsbetrieb beeinträchtigen.
2. Unterschätzte Kosten im Zusammenhang mit dem Integrationsprozess, was zu einer geringeren Rentabilität und Investitionsrendite führen kann.
3. Exogene Einflüsse wie veränderte Marktbedingungen, regulatorische Änderungen oder unerwartete wirtschaftliche Herausforderungen, die zu erhöhten Risiken und Unsicherheiten führen, können die Integration beeinflussen und erschweren.
4. Unzureichende Fähigkeiten und fehlende Ressourcen der Integrationsteams, was zu einer langsamen oder ineffektiven Integration und potenziell verpassten Synergien führt. Oftmals werden die erforderlichen Ressourcen, sei es in Bezug auf Finanzen oder Mitarbeiter, unterschätzt. Ein Mangel an finanziellen Mitteln oder qualifiziertem Personal kann den Integrationsprozess verlangsamen. Das Fehlen von Fachleuten für die Post-Merger-Integration kann zu Fehlern und Verzögerungen führen. Unternehmen, die in der Lage sind, erfahrene Integrationsexperten hinzuzuziehen, haben oft bessere Chancen auf Erfolg.

SEViX: Wer von Ihnen kann noch weitere Gründe anführen, warum viel PMI-Prozesse die Erwartungen nicht erfüllen?
Dr. Popp: Mir fallen noch drei ergänzende Punkte ein. Diese sind:
1. Widerstand gegen Veränderung: Mitarbeiter und Führungskräfte können gegen Veränderungen in der Unternehmensstruktur oder -kultur Widerstand leisten. Dies kann den Integrationsprozess erheblich behindern.
2. Mangelnde Due Diligence: Eine unzureichende Due-Diligence-Prüfung vor der Fusion oder Übernahme kann dazu führen, dass wichtige Probleme oder Risiken übersehen werden. Dies kann später zu Problemen führen, die den Erfolg der Integration gefährden.
3. Unklare gemeinsame Ziele und Prioritäten: Es ist wichtig, klare Ziele und Prioritäten für die Integration festzulegen. Wenn diese nicht klar definiert sind, können die Teams Schwierigkeiten haben, sich auf gemeinsame Ziele zu konzentrieren.

SEViX: Lassen Sie mich konstatieren. Insgesamt erfordert der Erfolg eines Post-Merger-Integrationsprozesses eine sorgfältige Planung, effektive Kommunikation und die Bereitschaft, die Pläne bei Bedarf auf der Grundlage neuer Herausforderungen und Chancen anzupassen. Ein weiterer Grund für den Misserfolg sind die Mitarbeiter des übernommenen Unternehmens und mögliche Widerstände auf allen Ebenen. Erbhöfe und Latifundien werden in den Bereichen und Abteilungen der beteiligten Unternehmen verteidigt und gefährden den Erfolg.

Ein weiteres Dilemma ist, dass die Entscheidungsträger sich meistens mit kooperativen Mitarbeitern und Managern umgeben werden, auch wenn ein unternehmerischer Kandidat besser qualifiziert wäre. Das unterläuft der Zielsetzung mittels des anorganisches Wachstum den Unternehmenswert zu steigern

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