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Gaigl

Kurze Vorstellung

Michael Gaigl, als jüngstes Mitglied der SEViX GROUP und digital native, ist mit seiner Unternehmensberatung u.a. in den Bereichen Lohnoptimierung und Industrie 4.0 tätig. Im Bereich Industrie 4.0 fokussiert er sich auf die Pflege des Industry Business Networks 4.0 e.V., einem Verband mittelständischer Unternehmer, die gemeinsam Industrie 4.0 für den Mittelstand voranbringen möchten. Er ist seit 2019 Partner der SEViX GROUP.

Dr. Klaus Funk, Koordinator der Doppelthemenplattform Digital Production & Engineering vom ZD.B (Zentrum Digitalisierung Bayern), hat ergänzend seine Sichtweise zu Industrie 4.0 eingebracht.
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SEViX: Herr Gaigl, Industrie 4.0 ist ein Buzzword der Digitalisierung. Was versteht man darunter?
Gaigl: Industrie 4.0 ist nichts weiter als ein Ausdruck für die vierte industrielle Revolution, die nach der Digitalisierung der einzelnen Assets (dritte Revolution) nun die Vernetzung der Assets ins Zentrum rückt.
Dr. Funk: Die dritte industrielle Revolution wird an den cyberphysischen Systemen festgemacht, welche die die erste noch nicht vernetzte Digitalisierungswelle darstellt. Wir vernetzen heute Assets, das sind Maschinen und Menschen, aber auch Prozesse und Produkte und Services. Die Vernetzung der 4 Lebenszyklen muss geschaffen werden, welche sind die der Fabrik, der operativen Prozesse (Supply Chain, Fertigung und Logistik), der intelligenten Produkte und letztlich die des Nutzungszyklus, inkl. aller Services.

SEViX: Welchen Mehrwert kann Industrie 4.0 einem Unternehmen bringen?
Gaigl: Die Situation ist vergleichbar mit den Anfängen des Internets. Damals wusste auch niemand so recht, welche mittlerweile scheinbar endlosen Geschäftsmodelle sich daraus ergeben würden. Wir sind in einer disruptiven Zeit, die die Zukunft der Industrie in ihren Grundfesten verändern wird. Wohin die Reise geht kann aktuell nicht mit Bestimmtheit gesagt werden, jedoch gibt es viele Ansätze, die uns zeigen, welchen Mehrwert eine Industrie 4.0 Lösung innerhalb des gesamten Business Cycle bieten kann. Ein kleiner Auszug davon ist predictive Maintenance, Arbeitssicherheit, Energieeffizient, Supply Chain Management und Qualitätssicherung. Dies sind einfache und im Verhältnis leicht umzusetzende Industrie 4.0 Lösungen.

SEViX: Herr Gaigl, der europäische Mittelstand steht auf stabilen Beinen, hat er es überhaupt notwendig sich in ausgiebigem Maß damit zu beschäftigen?
Gaigl: Zum Leidwesen der meisten Unternehmen muss ich sagen - ja.

SEViX: Ihre Antwort klingt sehr negativ belastet?
Gaigl: Ehrlich trifft es wohl besser. Verstehen Sie mich nicht falsch, Industrie 4.0 ist ein überaus spannender und überzeugender Mehrwert schaffendes Thema; die Krux daran ist jedoch die Umsetzung. Momentan befindet sich eine ungeheure Anzahl proprietärer Insel-Lösungen auf den Markt, die weder hundertprozentig zukunftssicher noch preiswert sind. Und genau hier fangen die Probleme an, die ein Unternehmen oft nicht lösen kann. Über die Frage wer das umsetzen soll, wodurch das ganze finanziert wird und ob tatsächlich die versprochenen Mehrwerte geliefert werden, braucht es Personen, die wissen wie mit der Thematik umzugehen ist und nicht übereilt handeln, um der Digitalisierung willen Industrie 4.0 umsetzen.

SEViX: Herr Gaigl, was ist Ihrer Meinung nach der beste Ansatz wie die Unternehmensführung mit dem Thema Industrie 4.0 umgehen soll?
Gaigl: Allen voran Besonnenheit. Ich habe bereits einige Unternehmen erleben können, die es nicht geschafft haben, die nötige Ruhe an den Tag zu legen. In diesem Sinne wurden Digitalisierungslösungen entweder viel zu hastig und unüberlegt umgesetzt oder man hat die Augen vor jeglicher Modernisierung verschlossen. Der goldene Mittelweg besteht darin sich durch entsprechende Personen beraten zu lassen und die verfügbaren Lösungen zu screenen. Dadurch sollte eine Lösung gefunden werden, die den Aufwand rechtfertigt und vor allem durch einfache Ansätze potente Mehrwerte geschaffen werden können.
Ein Beispiel aus dem Bereich des industriellen Schweißens verdeutlicht dies. Problematiken bei der Zertifizierung von Schweißern können durch ein einfaches digitales Register gelöst werden, dass durch eine digitale Abfrage anhand des Schweißgerätes (meist durch QR-Code, verbunden mit einem entsprechenden „Konto“ des Schweißers) Probleme mit der Lizenzierung direkt und ohne viel Arbeit gelöst werden können.
Ebenso kann eine simple Vernetzung von Schneidanlagen und Luftfiltern die Reinigung der Luft in Werkshallen automatisieren und reduzieren dadurch sowohl die notwendige Manpower und optimieren die Auslastung der Geräte durch eine bedarfsgerechte Nutzungsdauer.

SEViX: Herr Gaigl, Sie haben ausführlich dargelegt, dass Industrie 4.0 eine Herausforderung ist. Lohnt es sich überhaupt sich dieser Aufgabe zu stellen?
Gaigl: Trotz aller Schwierigkeiten, die sich im Prozess einer Industrie 4.0 Implementierung ergeben können, müssen sich die europäischen Unternehmen mit geeigneten Umsetzungsstrategien beschäftigen. Denn sowohl die USA, als auch in noch stärkerem Maße China, werden bald mit Lösungen auf den Markt drängen, die die Souveränität und das Knowhow europäischer Unternehmen gefährden.
Abschließend möchte ich allerdings auch die Angst vor Industrie 4.0 mildern. Denn im Gegensatz zu den Allround-Lösungen, die eine komplette Vernetzung anpreisen, sollten wir uns zunächst mit einfachen und überschaubaren Vernetzungen beschäftigen, die bereits umfangreiche Mehrwerte liefern. Dadurch sammeln wir sowohl Erfahrung als auch die nötige Expertise einen Schritt weiter zu gehen.

SEViX: Herr Gaigl, wir danken Ihnen für dieses Gespräch


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