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Dr. Eva Werther-Halfar im Gespräch mit SEViX über den Mehrwert diverser Beiratsbesetzungen für den Mittelstand und Wachstumsunternehmen
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SEViX: Frau Dr. Werther-Halfar, Sie bringen eine beeindruckende internationale Erfahrung in Vertrieb und auf C-Level-Ebene mit. Warum ist Diversität in Beiräten gerade für mittelständische Familienunternehmen und Private-Equity-Portfoliounternehmen so entscheidend?
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Dr. Werther-Halfar: Diversität bietet entscheidende Vorteile für die nachhaltige Unternehmensentwicklung. Ein divers besetzter Beirat bringt unterschiedliche Perspektiven, berufliche Hintergründe und Denkansätze zusammen. Das führt zu innovativen Ideen und Strategien, die insbesondere in Zeiten technologischer und gesellschaftlicher Umbrüche von unschätzbarem Wert sind. Diese Vielfalt ermöglicht fundiertere Entscheidungen und hilft, betriebliche „Blindspots“ zu vermeiden. Besonders für familiengeführte Unternehmen, die oft stark traditionsbewusst sind, bietet Diversität eine objektivere Basis für zukunftsorientierte Entscheidungen.
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SEViX: Wie wirkt sich eine diverse Führungs- und Beratungsstruktur auf das Marktverständnis und die Nähe zu Kunden aus?
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Dr. Werther-Halfar: Ein diverser Beirat spiegelt die Vielfalt der Kundenbasis wider und unterstützt Unternehmen dabei, spezifische Bedürfnisse und Trends frühzeitig zu erkennen. Dies ist besonders relevant für Unternehmen, die in internationale Märkte expandieren oder demografische Veränderungen adressieren wollen. Im internationalen Vertrieb sehen wir immer wieder, wie essenziell es ist, kulturelle Unterschiede und Marktgewohnheiten zu verstehen. Ein Beirat, der diesen kulturellen und strategischen Reichtum abbildet, kann gezielte Empfehlungen geben und hilft, Produkte und Dienstleistungen passgenau auf die Kundenwünsche auszurichten.
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SEViX: Viele Unternehmen betonen die Bedeutung von Diversität im Employer Branding. Welche Rolle spielt das im „War for Talents“?
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Dr. Werther-Halfar: Eine divers aufgestellte Führungsebene ist ein klares Signal: „Wir stehen für Offenheit und Chancengleichheit.“ Diese Botschaft stärkt nicht nur die Mitarbeiterbindung, sondern macht ein Unternehmen auch für Top-Talente attraktiv. Besonders die jüngeren Generationen suchen Arbeitgeber, die Diversität und Gleichberechtigung fördern. Dies ist ein entscheidender Vorteil, um im Wettbewerb um die besten Köpfe erfolgreich zu sein. Zudem macht Diversität ein Unternehmen widerstandsfähiger und anpassungsfähiger – Eigenschaften, die in einem dynamischen Marktumfeld unverzichtbar sind.
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SEViX: In der Startup-Szene sind Sparringspartner üblich. Wann sollte ein Wachstumsunternehmen den Übergang zu einem professionellen Beirat vollziehen?
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Dr. Werther-Halfar: Spätestens in der Skalierungs- oder Reifephase eines Unternehmens wird ein professioneller Beirat unverzichtbar. Hier geht es darum, nachhaltige Finanzierungsstrategien zu entwickeln, Geschäftsmodelle anzupassen und Wachstumspläne zu realisieren. Ein erfahrener Beirat, idealerweise mit Expertise in Digitalisierung, Internationalisierung und Geschäftsmodellentwicklung, kann die Gründer entscheidend entlasten und den Weg in die nächste Entwicklungsstufe ebnen. Der Wechsel vom Sparringspartner zum Beirat markiert eine Professionalisierung, die das Unternehmen langfristig stärkt.
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SEViX: Oft wird die Kontrollfunktion des Beirats betont. Welche Vorteile bringt eine stärker strategische Ausrichtung?
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Dr. Werther-Halfar: Eine rein auf Kontrolle fokussierte Beiratsarbeit greift zu kurz. Ein strategisch ausgerichteter Beirat kann Wachstumschancen aufzeigen, Innovationsprozesse vorantreiben und neue Netzwerke erschließen. Wenn Beiräte nur mit Experten aus den Bereichen Recht und Finanzen besetzt sind, wird oft das Potenzial für kreative und zukunftsorientierte Impulse verschenkt. Ein strategisch denkender Beirat hingegen kann Themen wie Internationalisierung, Diversifizierung und die Verjüngung der Führungsriege in den Fokus rücken – allesamt Schlüsselfaktoren für langfristigen Erfolg.
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SEViX: Wie kann ein Beirat den Generationswechsel in Familienunternehmen optimal unterstützen?
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Dr. Werther-Halfar: Der Beirat übernimmt hier eine wertvolle vermittelnde und objektivierende Funktion. Er kann beispielsweise die Auswahl und Einarbeitung eines Nachfolgers unterstützen und hilft, familiäre Erwartungen mit den unternehmerischen Anforderungen zu vereinbaren. Dies ist besonders wichtig, um Konflikte innerhalb der Familie zu vermeiden. Gerade bei Übergaben in der zweiten oder dritten Generation kann ein externer Geschäftsführer oft neue Perspektiven einbringen. Ein professionell aufgestellter Beirat sorgt dafür, dass dieser Übergang reibungslos gelingt und das Unternehmen auch in der nächsten Generation erfolgreich bleibt.
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SEViX: Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Beiratsarbeit in mittelständischen und Familienunternehmen?
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Dr. Werther-Halfar: Ich wünsche mir, dass die Beiratsarbeit als strategisches Zukunftsinstrument wahrgenommen wird – und nicht als Pflichtübung. Die Besetzung sollte gezielt auf Diversität, Kompetenz und unternehmerische Erfahrung ausgerichtet sein. So kann der Beirat Innovationskraft, Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz nachhaltig fördern. Dies stärkt nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch den Mittelstand insgesamt, der das Rückgrat unserer Wirtschaft bildet.
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SEViX: Vielen Dank, Frau Dr. Werther-Halfar, für Ihre Einblicke und Anregungen!
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